Methode: Viele Bilder – quantitative Bildanalysen

2007 hat M. Pecho im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Universität Mozarteum untersucht, welches Bild der ÖsterreicherInnen in der Bilddatenbank der Österreich-Werbung zu finden ist. Sie hat dazu alle Bilder, auf denen Leute dargestellt sind, ausgewertet und dabei verschiedene Variablen quantitativ erfasst.Damals waren das etwa 150. Heute sind es wesentlich mehr https://newsroom.austriatourism.com/fotos/

Das Ergebnis der Untersuchung: Der ÖsterreIn einem Balkendiagramm sehen die Daten anders aus als in einer Torte.icher in der Tourismuswerbung ist ein alter Mann über 50, eher noch über 70.

Funktion der Bilddatenbank

Bei den Bildern handelt es sich um Stockfotos, aus denen sich Zeitschriften, Zeitungen und Buchverlage bedienen, wenn sie etwas über Österreich schreiben. Die Bilder sind von der Österreich Werbung, der nationalen Tourismusagentur Österreichs ausgewählt. Bei den Beispielen in diesem Beitrag handelt es sich um nicht freigegebene Bilder, deshalb ist jeweils das Wasserzeichen Austria drauf.

Herkunft der Personen: Einheimische – Touristen

Auf den Fotografien sind Einheimische und Gäste (Touristen) abgebildet. In aller Regel lassen sich diese beiden Gruppen anhand des Outfits und des Agierens voneinander unterscheiden.

Touristen lassen sich von Einheimischen am Outfit und Agieren unterscheiden.
Touristen lassen sich von Einheimischen am Outfit und Agieren unterscheiden.

Ort: drinnen – draußen

Bei so gut wie allen Bildern lässt sich unterscheiden, ob die Szenerie in einem Gebäude oder im Freien ist. Es stellt sich die Frage, ob der Österreicher und die Österreicherin eher draußen oder drinnen ist.

Überwiegend sind die ÖsterreicherInnen draußen. Beim Vergleich Geschlecht und Ort stellt sich heraus, prozentual gesehen sind mehr Frauen drinnen und mehr Männer draußen. Das entspricht dem traditionellen Rollenklischee.
Die Männer messen ihre Kräfte, die Frauen schauen zu.

Das Verhältnis von drinnen zu draußen hängt sicher auch mit den Interessen von Touristen zusammen.

ÖsterreicherInnen halten sich vornehmlich im Freien auf (Balkendiagramm - über 80% der Aufnahmen sind im Freien)
ÖsterreicherInnen halten sich vornehmlich im Freien auf.

Geschlecht der dargestellten Leute

Wie viele Männer und wie viele Frauen werden in den untersuchten Fotografien abgebildet? Die Zuordnung der abgebildeten Leute zu einem Geschlecht fällt leicht.

Bei diesem Bild werden nur die scharf gezeichneten Personen gezählt, also eine Frau und ein Mann.
Bei diesem Bild werden nur die scharf gezeichneten Personen gezählt, also eine Frau und ein Mann.
Hier wird zwischen Touristen und Einheimischen unterschieden. Nach Prozenten sind mehr als doppelt so viele ÖsterreicherInnen männlichen Geschlechts.
Hier wird zwischen Touristen und Einheimischen unterschieden. Nach Prozenten sind mehr als doppelt so viele ÖsterreicherInnen männlichen Geschlechts.

Bei den Touristen ist das Verhältnis anders, fünfmal mehr sind weiblich als männlich.

Alter der Leute

Neben Herkunft und Geschlecht unterscheiden sich die Personen auf den Bildern auch im Alter.

Mit einer gewissen Unschärfe lässt sich das Alter der abgebildeten Leute einschätzen.
Mit einer gewissen Unschärfe lässt sich das Alter der abgebildeten Leute einschätzen.
Über 50% der abgebildeten Personen sind älter als 50 Jahre. Teenager kommen so gut wie nicht vor.
Über 50% der abgebildeten Personen sind älter als 50 Jahre. Teenager (2%) kommen so gut wie nicht vor.
In einem Balkendiagramm sehen die Daten anders aus als in einer Torte.
In einem Balkendiagramm sehen die Daten anders aus als in einer Torte.
Im Unterricht werden verschiedene Darstellungsformen ausprobiert: Diagrammformen, Farben, Größenverhältnisse (höher oder breiter).

Kreuztabelle Altersverteilung nach Geschlecht

Tätigkeiten

Leuten werden auch durch ihre Tätigkeiten unterschieden. Sind sie aktiv oder passiv? Was tun sie?

Österreicher gehen gerne traditionellen landwirtschaftlichen Tätigkeiten nach.
Österreicher gehen gerne traditionellen landwirtschaftlichen Tätigkeiten nach.
Freizeit und Beruf sind etwa gleich verteilt.
Freizeit und Beruf sind etwa gleich verteilt.

Kameraperspektive

Es werden auch rein formale Aspekte wie die Perspektive der Bilder erfasst.

190 Bilder – 100%

  • Froschperspektive: 4 entspricht 2,1% („extreme low angel“, zeigt das Objekt vom Boden aus aufgenommen)
  • Bauchsicht: 18 entspricht 9,5% („low shot“, zeigt das Objekt aus leichter Untersicht)
  • Normalsicht: 156 entspricht 82,1% („normal camera height“, zeigt das Objekt in Augenhöhe)
  • Aufsicht: 12 entspricht 6,3% („high shot“, zeigt das Objekt leicht von oben)
  • Vogelperspektive: 0 entspricht 0%  („extreme high shot“, zeigt das Objekt senkrecht von oben)

Kameraeinstellungen

Auch die Kameraeinstellungen lassen sich erfassen. Bei Bildern mit Leuten ist zu erwarten, dass Halbnahe und Amerikanische Einstellungen dominieren.