Hier wird untersucht, wie verschiedene Abstraktionsgrade in ein und dem selben Bild zur Kommunikation eingesetzt werden.
Aufgaben, die verlangen, Bilder nach verschiedenen Graden der Abstraktion zu ordnen, unterstellen, dass der Abstraktionsgrad in Bildern überall gleich sei. Das ist jedoch oft nicht der Fall.
Franz von Lenbach lässt den Hintergrund und den Anzug von Bismarck in einer braunen Soße verschwinden zugunsten von Gesicht, Schleife und vor allem rechter Hand – so wirkt der Reichskanzler tatkräftig, nachdenklich und entschlossen.
– Begründet wird dieses Vorgehen mit der üblichen selektiven Wahrnehmung der Umwelt.
Der Fotograf, der Claudia Schiffer für H&M inszeniert hat, löst den Hintergrund in Weiß auf – der Kontext verschwindet fast ganz. Der Körper von CS ist die alleinige Botschaft.
Die so genannten Stockpictures sind oft ähnlich konstruiert, um für möglichst viele Zwecke verwendet werden zu können. Für viele Illustriertenbilder werden Stellen in Fotografien nachträglich mit Bildbearbeitungsprogrammen unscharf gemacht, um Wesentliches hervorzuheben.
(dazu Wolfgang Ullrich: Die Geschichte der Unschärfe, Berlin 2002; Wagenbach Verlag, als Taschenbuch 2009)
Zuerst veröffentlicht 21. 08. 2007
Sammeln sie Bilder aus der Werbung, von Produktverpackungen aus der Kunst. Untersuchen Sie die Bilder Ihrer Sammlung im Hinblick auf unterschiedliche Abstraktionsgrade, die in ein und demselben Bild verwendet werden.
Beschreiben Sie, welche Mittel in den jeweiligen Medien eingesetzt werden.
Überlegen und beschreiben Sie, welche Absichten damit verfolgt werden.
Inwiefern gibt es derartigen Verfahren auch in den Bewegtbildern des Films?