Im so genannten religiösen katholischen Volksglauben spielen die Wallfahrt und das sich-in-der-Not-an-einen-bestimmten-Wallfahrtsort-verloben eine wichtige Rolle. In Notsituationen versprechen die Menschen, im Falle einer Rettung bzw. Hilfe eine Wallfahrt und bei diesem Anlass ein Geschenk zu machen, die so genannte Votivgabe. Diese kann eine Geldspende oder eine Kerze sein. Manchmal ist es auch ein Bild. Es steht in der Regel in irgendeinem Zusammenhang mit der Notsituation: wir sehen am Himmel das Gnadenbild des jeweiligen Wallfahrtsortes, darunter die Notsituation und dann manchmal den Stifter und seine Familie am unteren Bildrand kniend.
Neben den gemalten Bildern werden auch dreidimensionale Bildnisse meist aus Wachs gestiftet, die etwas mit der Notsituation zu tun haben – bei Beinleiden ein Bein, bei Unterleibsbeschwerden eine Kröte, bei Augenleiden ein Auge.
Ein Fatschenkind wurde gegeben, entweder um eine leichte Geburt zu haben, oder für die Gesundheit des Kindes. Eine Brust bei Brustleiden. Es besteht ein Zusammenhang zwischen Bildnis und Krankheit.
Ein stechender Schmerz lässt sich nicht direkt abbilden, hier kann ein Messer aus Wachs als Votivgabe dienen.
Dieses aus Eisen geschmiedete Bildnis eines Gefangenen ist relativ selten. Der Stifter kam offensichtlich auf Fürbitten eines angeflehten Heiligen(bildes) aus einem Gefängnis heil heraus.
Warum eignen sich Bilder als Gaben im Rahmen der Wallfahrten?
Welche Rolle spielt die Kommunikation? (Wer teilt hier jemandem was mit welchen Mitteln mit?)
Warum werden die Bilder ausgestellt und nicht etwa zu Kerzen weiterverarbeitet?
Bei welchen Gelegenheiten werden heute Bilder als Geschenke verwendet?
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Schenkanlass und Bildern? (Nennen Sie aktuelle Beispiele)
6.11.2006 – zuletzt geändert am 6. 11. 2019