Das Internet, die enorme Steigerung der Rechenleistungen und die Digitalisierung verändern kulturelle Praxen online wie offline und haben so weitreichende wie durchgreifende Auswirkungen auf die Anforderungen des Alltags. Gerade die Bilder scheinen dabei eine besondere Rolle zu spielen: Ihr Auftreten bestimmt, begleitet und bedingt kulturelle wie politische Prozesse. Als digitale Avatare, Selfies, Erinnerungsstücke, Beweisfotos, Internetmemes, Fototapeten und Bildschirmhintergründe agieren Einzelbilder in vielfältigen Beziehungen zu abertausenden anderen Bildern und werden zu vielfältigen Akteur*innen. Den Untersuchungen von K. Ehmer nachspürend, formuliere ich – fünfzig Jahre und ein Internet später – einen Vorschlag für eine Diskussion am Bild, die den Phänomenen der Bildlichkeit (Kunst inbegriffen) vor dem Hintergrund ihrer kulturellen Einlassungen in der Gegenwart begegnet und Bilder als Denkmodelle, Akteur*innen und Handlungsgefüge versteht und untersucht.